„Wie sähe unser Leben aus, wenn wir keinen Strom hätten?“ Das wollten die Kinder der Caritas Kita Thomas Morus im Saarbrücker Stadtteil „Am Homburg“ wissen. Die Erzieherinnen und Erzieher griffen die Frage und die Neugierde der Mädchen und Jungen auf schalteten einen ganzen Tag den Strom in der Kita aus. So erlebten Kinder und Erzieherinnen, wie mühsam sich ein Leben ohne Strom gestalten würde, wenn wir die Wäsche von Hand waschen müssen, keine Spülmaschine haben, das Wasser auf der Feuerstelle erhitzen müssen und nur bei Kerzenschein sehen können.
Spannende Reise zum Thema Strom
Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen machten sich die Kinder danach auf eine spannende Reise zum Thema Strom. Über drei Monate durchforsteten die Mädchen und Jungen alle Winkel der Kita, auf der Suche nach Steckdosen, Lichtschaltern, Lampen und elektrischen Geräten und dokumentierten mit Fotokarten unter der Anzeige der Kita-eigenen Photovoltaikanlage, wie viel Energie alle möglichen elektrischen Geräte in der Einrichtung benötigen. Interessiert bauten die Kinder kleine Elektroautos zusammen, auf deren Dach sich ein winziger Kollektor befindet und die durch die Kraft der Sonne ins Rollen kamen.
Alternative Energie-Lieferanten
Ein Plakat über erneuerbare Energie wurde gefertigt und die Kinder lernten alternative Energielieferanten wie Wind, Wasser, Energieholz, Bioenergie und natürlich Sonnenenergie kennen. Mit speziellen Baukästen konnten die Kinder den Stromkreislauf nachbauen und brachten Birnchen zum Leuchten und das Radio zum Tönen. Dabei konnten sie auch ausprobieren, welche Materialien Strom leiten und welche nicht.
Ein gelungenes Beispiel für vorbildliche pädagogische Arbeit und die Qualität in der frühen naturwissenschaftlichen, mathematischen oder technischen Bildung - das fand die Experten-Jury des bundesweiten Kita-Wettbewerbs „Forschergeist 2016“ der Deutsche Telekom Stiftung und der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ die Experten aus Berlin kürten die Kinder und Erzieherinnen zu den saarländischen Forschergeistern.
Preiswürdig: Herausragende Bildungsarbeit
Besonders die kindgerechte Umsetzung des schwierigen Forschungsthemas und die erfolgreiche Integration der Fragen der Kinder in den Kita-Alltag durch die lernbegleitenden Erzieherinnen beeindruckten die Jury. Kinder, Eltern und Erzieherinnen freuten sich am 25. April über den Besuch des Forschermobiles aus Berlin und feierten im Rahmen eines spannenden Forschernachmittages den Landessieg. Das Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro überreichte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp Karrenbauer und lobte die herausragende Bildungsarbeit der Caritas Kita Thomas Morus im Bereich MINT.
Dr. Ute Gallmeyer Bereichsleiterin der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, überbrachte die Grußworte und Glückwünsche des Vorstandsvorsitzenden Michael Fritz: „Es wird viel diskutiert, wie gute pädagogische Arbeit in Kitas aussehen kann und sollte. Für den Bereich Naturwissenschaften, Mathematik und Technik haben wir durch den Wettbewerb Beispiele gefunden, die für gelebte Qualität in der frühen Bildung stehen.“
Daumen drücken für den Bundesentscheid im Juni
„In der Caritas Kita Thomas Morus engagieren wir uns seit vielen Jahren dafür, junge Menschen und deren Familien aktiv dazu anzuregen, Respekt gegenüber der Erde auszubilden um so den Grundstein für ein dauerhaftes Verantwortungsbewusstsein zu legen. Ziel dieses Projektes war es, den Kindern zu vermitteln, wie wichtig es ist, sparsam mit Strom und den zur Herstellung benötigten Ressourcen umzugehen. Im eigenständigen Forschen erleben sich Kinder als Verursacher und begreifen so kindgerecht Zusammenhänge“, erklärt die Kita Leitung Carina Meusel.
Nun heißt es Daumen drücken. Denn die 16 Landessieger qualifizieren sich zudem für den Bundessieg. Die fünf besten Projekte werden am 1. Juni 2016 in Berlin gekürt.
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